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179 Cards in this Set
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Einführung. Kognitionsforschung ist ... |
• die interdisziplinäre wissenschaftliche Plattform zum Verständnis von geistigen Prozessen. • die Verbindung zwischen Psychologie und Neurowissenschaft. |
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Einführung. Welche zwei Metaphern für kognitive Systeme gibt es? |
Computer-Metapher: kognitive Systeme sind Teil eines generellen Computers.
Schweizer Messer: jedes kognitive System repräsentiert ein autonomes Modul mit bestimmten Funktionen. |
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Einführung. Benennen Sie einige kognitive Module. |
• Wahrnehmung: Orientierung im Raum und Objekterkennung • Denken: Problemlösen und Entscheidungsprozesse • Sprache: Kommunikation und Kontrolle von Vorstellungen • Emotionen, Affekt und Gefühle: Motivation unseres Verhaltens • sensomotorische Koordination: praktische Realisierung unseres Verhaltens |
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Einführung. Was sagte Broadbent 1973 zur intellektuellen Exzellenz von psychologischen Theorien? |
Die Überprüfung einer psychologischen Theorie auf intellektuelle Exzellenz und moralische Rechtfertigung, liegt in ihrer Anwendung auf konkrete praktische Situationen.
Broadbent (1973): the test of intellectual excellence of a psychological theory, as well as its moral justification, lies in its application to concrete practical situations |
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Einführung. Beschreiben Sie die eindimensionale Beziehung zwischen Grundlagen und Anwendung. |
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Einführung - Exkurs Blickbewegungen. Was bedeutet Fixation und was ist eine Sakkade? Erklären Sie den Zusammenhang im Bezug auf visuelle Verarbeitung. |
Fixation ist die Phase relativen Stillstands. Eine Sakkade ist die Phase der Augenbewegung.
Bei kurzen Fixationen und langen Sakkaden wird ein Objekt lokalisiert (Wo). Bei langer Fixation und kurzen Sakkaden wird es kognitiv verarbeitet (Was). |
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Einführung - Exkurs Blickbewegungen. Beschreiben Sie den Distraktoreffekt bei freier Bildbetrachtung. |
Ein Distraktor ist ein aufgabenirrelevanter Reiz.
Bei gleichzeitiger oder zeitlich versetzter Darbietung von zwei Reizen, wobei einer der beiden als Zielreiz präsentiert wird und der andere als Distraktor, lässt sich – im Vergleich zur Darbietung eines Einzelreizes – ein deutlicher Anstieg der Sakkadenlatenz nachweisen.
Vom Zielreiz weit entfernte Distraktoren vergrößern die Sakkadenlatenz, haben aber keinen Einfluss auf die Amplitude, während nahe am Zielreiz gelegene Distraktoren die Amplitude beeinflussen, ohne auf die Sakkadenlatenz zu wirken. |
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Einführung. Nennen Sie Anwendungsbeispiele für die Kognitionsforschung.
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• Distraktoreffekt • ambiente & fokale Verarbeitung • technische Zeichnung vs. 3D-CAD • Benutzerfreundlichkeit im Tagebau • blickgestützte Interaktion |
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Einführung. Wo liegt das Problem der eindimensionalen Betrachtung von Grundlagen und Anwendung? |
Die Komplexität der Forschungslandschaft wird durch diese Einteilung unzureichend abgebildet. |
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Einführung. Beschreiben Sie Pasteur's Quadrant. |
Das Modell beschreibt den Zusammenhang von Erkenntnisgewinn und Anwendungsbezug.
• Abbildung der tatsächlichen Zusammenhänge der Forschungslandschaft • verdeutlicht Zusammenhang von Grundlagen und Anwendung • relevant für eigene Herangehensweise und Perspektive für künftige Forschung
Die angewandte Kognitionsforschung ist in Pasteur's Quadrant angesiedelt. |
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Aufmerksamkeit. Beschreiben Sie die Filter-Theorie der fünziger und sechziger Jahre. |
Alle Wahrnehmungen gelangen in den sensorischen Speicher. Auf Basis physikalischer Charakteristika, zum Beispiel Stimmlage, nicht aber des Inhalts, wird über die weitere Verarbeitung entschieden. Andere Informationen werden gefiltert. Die wahrgenommenen gelangen anschließend in's Kurzzeitgedächnis.
Dieses Model der frühen Verarbeitung gilt als veraltet, da es Phänomene wie der Cocktail-Party-Effekt (Isolation einer Schallquelle unter vielen) nicht erklären kann. |
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Aufmerksamkeit. Was versteht man unter früher und später Selektion? |
Die Modelle der frühen Selektion gehen davon aus, dass die Entscheidung über "relevant" und "irrelevant" in der Bedeutungsanalyse und damit direkt nach der Wahrnehmung fällt.
Die Modelle der späten Selektion gehen von einer Verarbeitung aller Informationen aus. So kann das Auftauchen des eigenen Namens am Nachbartisch wahrgenommen werden. |
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Aufmerksamkeit. Welche Ansätze waren in den siebziger und achtziger Jahren populär? |
• Aufmerksamkeit als Ressource (automatische vs. kontrollierte Verarbeitung) • Scheinwerfer-Modell (Kontrolle durch endo- & exogene Cues) • Zoom-Linse (Fokussiert vs. Weitwinkel => Verarbeitungsgenauigkeit)
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Aufmerksamkeit. Was ist selektive Aufmerksamkeit? |
Auswahl aufgabenrelevanter Informationen, bei gleichzeitiger Unterdrückung von Distraktoren.
Beispiele: • Würfe zählen, während ein Affe das Spielfeld passiert. • Eastern-Airlines Flug 401 ('72): Ablenkung durch Fehlerdiagnose (Fahrwerk) und übersehen des Höhenverlusstes (Autopilot ausgegangen) • Blindheit des Betrachters einer Röntgenaufnahme (Knötchen von Radiologen, Affe von fachfremden Personen entdeckt) |
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Aufmerksamkeit. Wodurch kann selektive Aufmerksamkeit unterstützt werden? |
• dynamische Informationspräsentation (blinken, Bewegung, Auftauchen) • Erwartung • Konsistenz der Darbietung
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Aufmerksamkeit. Was ist geteilte Aufmerksamkeit? |
Zuteilung von Aufmerksamkeitsressourcen zu zwei oder mehr gleichzeitigen Aktivitäten.
Unterschieden werden Daten- und Ressourcenlimitierte Aufgaben.
Beispiele: • Autofahren und telefonieren.
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Aufmerksamkeit. Wodurch kann geteilte Aufmerksamkeit unterstützt werden? |
• Training • Erwartung • geringe Ähnlichkeit der beanspruchten Ressourcen |
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Aufmerksamkeit. Was ist andauernde Aufmerksamkeit? |
Andauernde Aufmerksamkeit, oder Vigilanz, ist das Aufrechterhalten derselben über einen längeren Zeitraum.
Beispiele: • Qualitätskontrolle • Sicherheitskontrolle • Überwachung |
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Aufmerksamkeit. Wodurch kann andauernde Aufmerksamkeit unterstützt werden? |
• Training • genaue Zielreizbeschreibung (Beispielvorgabe) • Anreize für Zielreizentdeckung setzen (erhöht aber False-Positive-Rate) • steigern der Auftrittswahrscheinlichkeit durch künstliche Zielreize
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Wodurch wird Wahrnehmung begrenzt? |
• Kapazität der Sinnesorgane • Aufmerksamkeit (selektive/geteilte/andauernde) • Orga. von Inhalten (Illusionen, Vergleich von Inform., Gestaltpsych. Probleme) |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Wahrnehmung: Erklären Sie das Kompatibilitätsprinzip der Nähe. |
Features von Anzeigen (UIs) sollten so gestaltet sein, dass sie mit den kognitiven Prozessen kompatibel sind, während einer Aufgabe ablaufen.
• Aufgabennahe Anzeige ⇒ näheres Display ⇒ leichtere Informationsintegration • Aufgabennähe gering ⇒ Distanz bei Darstellung ⇒ bessere Fokussierung |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Kogn. Verarbeitung: Welche Probleme treten im Zusammenhang mit dem Arbeitsgedächtnis auf? |
• begrenzte Behaltensdauer • begrenzte Kapazität (7±2) |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Kogn. Verarbeitung: Wie kann das Arbeitsgedächtnis unterstützt werden? |
• Wiederholung • Chunking • Länge von Sprachmenüs • Interferenzen reduzieren (z.B. durch ähnliche Inhalte) • generelle AG-Belastung vermindern • Integration von Inform. unterstützen |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Kogn. Verarbeitung: Welche Schwierigkeiten ergeben sich im Zusammenhang mit Planung? |
• Abruf von Skripten durch Anzahl derselben limitiert • mentale Simulation durch Arbeitsgedächtnis limitiert |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Kogn. Verarbeitung: Wie werden Entscheidungen getroffen? |
unbewusst • holistisch • automatisiert • anstrengungsfrei • gelernte Expertise
bewusst • analytisch/überlegt • begrenzt durch AG-Kapazität • kontrolliert das unbewusste • heuristisch (Verfügbarkeit, Repräsentativität, etc.) • verzerrt (Bias-Effekte) |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Kogn. Verarbeitung: Welche Entscheidungen unterstützende Möglichkeit gibt es z.B. in der med. Diagnostik? |
Auf Basis früherer Fälle in einer Datenbank können Symptome eingegeben werden ⇒ automatisierte Entscheidungshilfe bei komplexen Beschwerden oder Erkrankungen (z.B. PMS) |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Handlungen: Welche Verhaltensarten werden unterschieden? |
mit absteigender Bewusstheit der ablaufenden Prozesse: 1) wissensbasiertes Verhalten (knowledge based) 2) regelbasiertes Verhalten (rule based) 3) Verhalten basierend auf sensomotorischen Fähigkeiten (skill based) |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Handlungen: Was ist an steigender Komplexität von Auswahl problematisch? |
Die Zeit zwischen Wahrnehmung und Reaktion steigt linear mit der Anzahl der Reize, der Menge an Reizinformation und der Erwartung. |
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Grenzen menschl. Info.-Verarbeitung. Handlungen: Welche Aspekte der Handlungskompatibilität sind wichtig? |
räumliche Kompatibilität (statisch) = Anordnung von Bedienelementen (rechte Hand greift nach linkswärtigem Henkel der Tasse)
Bewegungskompatibilität (dynamisch) = Bewegung von Bedienelementen (Schieberegler/Kippschalter) |
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Aufgabenanalyse. Was ist eine Aufgabe? Nennen sie Beispiele. |
Eine Aufgabe ist eine zielgerichtete Tätigkeit.
Nach aufsteigender Granularität/Detaillierung: 1) Autofahren 2) Spur wechseln 3) in höheren Gang schalten |
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Aufgabenanalyse. Was ist der Inhalt einer Aufgabe? |
motorisch (beobachtbare Handlungen) kognitiv (nicht beobachtbare Funktionen)
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Aufgabenanalyse. Wer führt eine Aufgabe aus? |
• Individuum • Gruppe • Experte • Roboter • Mensch & Maschine (HCI)
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Aufgabenanalyse. Was soll mit einer Aufgabenanalyse erreicht werden? |
• objektives/physisch messbares Ergebnis • subjektives/bestimmten Zustand (z.B. das Gefühl eine Aufgabe gut erledigt zu haben)
versch. Perspektiven: • Dozent: "done a good job" • Student: Wissenserwerb |
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Aufgabenanalyse. Was ist eine Aufgabenanalyse? |
Eine Aufgabenanalyse besteht in der Anwendung bestimmter Techniken zur Analyse dessen, was Menschen (allein/gemeinsam) ausführen müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Das Ziel einer Aufgabenanalyse ist, die Hauptbestandteile einer Aufgabe zu identifizieren und deren Organisation zu bestimmen. |
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Aufgabenanalyse. Was förderte die Aufgabenanalyse beim Beispiel des Blutzuckermessgeräts zu Tage? |
Laut Hersteller drei einfache Schritte: "Simply set up the meter, check the System and test your blood"
Durch eine Aufgabenanalyse wurden wesentlich mehr Schritte identifiziert: • 6 für Setup • 22 für Check • 24 für Bluttest
⇒ 52 tatsächlich notwendige Teilschritte |
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Aufgabenanalyse. Wofür werden die Ergebnisse einer Aufgabenanalyse genutzt? |
• Dokumentation, Gebrauchsanweisung, Trainingsmaterial • Sicherheit (Gefährdungspotential, Störfallanalyse) • Produktivität (Automatisierungsbedarf/-möglichkeiten) • Personalanforderungsanalyse • Personalorganisation (Struktur/Gruppen/Teams) • Funktionszuteilung Mensch/Maschine • Anforderungsanalyse für Design neuer Artefakte |
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Aufgabenanalyse. Wann ist eine Aufgabenanalyse erforderlich? |
• kollektives Erreichen eines Ziels (Aufgabe zerlegen) ⇒ wer macht was zu welcher Zeit? (Zeitmanagement) • komplexe, schlecht kontrollierbare Aufgabe (Aufgabe kann nicht mehr nur von einer Person ausgeführt/verstanden werden) • komplexe technische Systeme (verstehen/überwachen der Technik) |
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Aufgabenanalyse. Welche Arten der Aufgabenanalyse gibt es? |
traditionell: • Fokus auf manuellen Tätigkeiten • erfordert beobachtbare Aufgabenelemente
kognitiv (CTA): Erweiterung der traditionellen um Informationen über Wissen, Denkprozesse und Ziele zu erhalten, die der beobachtbaren Aufgabenleistung zugrunde liegen. |
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Aufgabenanalyse. Wie werden Aufgabenanalysen eingeteilt? |
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Aufgabenanalyse. Welche Methoden werden zur Datengewinnung eingesetzt? |
• Beobachtung und Interviews • Prozessanalyse • konzeptuelle Techniken • formale Modelle |
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Aufgabenanalyse. Setzen sie Beobachtung und Interviews in den Kontext der Datengewinnung. |
vor allem in Anfangsphase hilfreich (Verständnis über Domäne)
😊 schnell und einfach durchführbar 😊 liefert breiten Überblick 😊 keine Aufgabeninterferenz
😞 Auswertung oft aufwendig 😞 subjektive Darstellung ⇒ ungenau 😞 Training und Übung |
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Aufgabenanalyse. Setzen sie Prozessanalysen in den Kontext der Datengewinnung. |
Aufnahme von bestimmten Aufgabenprozessen. ⇒ erlaubt Rückschlüsse über kognitive Prozesse • kognitive Walkthrough • think aloud
😊 geringe Kosten 😊 gut für Exploration 😊 ermöglicht Fehleridentifikation
😞 kann zeitaufwändig werden 😞 wenig standardisiert 😞 subjektive Interpretation |
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Aufgabenanalyse. Setzen sie konzeptuelle Techniken in den Kontext der Datengewinnung. |
• (objektive) Repräsentation domänenspezifischer Konzepte • erfassen zugrunde liegender Strukturen und Beziehungen • abschätzen von Beziehungen zwischen Aufgabenkomponenten • z.B. repertory grid, Paarvergleiche
😊 Informationen können über mehrere Analysten integriert werden 😊 implizites Wissen ⇒ explizit 😊 Einblicke in Entscheidungsprozesse
😞 zeitaufwendig 😞 hohe Komplexität bei zunehmender Informationsmenge 😞 schwer vergleichbar, wenn Elemente auf verschiedenen Abstraktionsebenen |
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Aufgabenanalyse. Setzen sie formale Modelle in den Kontext der Datengewinnung. |
Simulation und Vorhersage von Aufgaben • human processor model • GOMS • EPIC
😊 gute quantitative Vorhersage 😊 ermöglicht Vergleich (A/B Testing) 😊 modellieren komplexer Abläufe
😞 Modellentwicklung kann zeitaufwendig und teuer werden 😞 schwierig umsetzbar 😞 Expertise erforderlich |
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Aufgabenanalyse. Was ist EPIC? |
Executive Process-Interactive Control ⇒ sehr gute Übereinstimmung mit tatsächlichen Verhaltensdaten
• Computersimulation • auf Erkenntnissen menschlicher Leistungsparameter basierendes Modell • besteht aus WENN/DANN-Regeln
Beispiel 1: Vorhersage von Blickbewegungen in Liste von Items (labeled/unlabeled)
Beispiel 2: CogTool bei der Analyse von Benutzerschnittstellen |
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Welches ist das zentrale Anliegen der angewandten Kognitionsforschung? |
Gestaltung und Optimierung der Mensch-Technik-Interaktion um fehlerfreies und sicheres Handeln zu gewährleisten. |
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Situationsbewusstsein. Was ist Situationsbewusstsein? |
Situationsbewusstsein (situation awareness) ist die Wahrnehmung und das Verständnis des aktuellen Zustands (dynamischer) Situationen und Prognose über zukünftige Zustandsmöglichkeiten. |
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Situationsbewusstsein. Beschreiben Sie Situationsbewusstsein im Kontext der Aktivitätstheorie. |
Annahme: Individuen verfolgen Ziele, die einen ideal- bzw. gewünschten Zustand repräsentieren.
Es gibt Aktivitäten bzw. Handlungen, die zum erreichen dieser Ziele durchgeführt werden.
😊 klare Beschreibung der funktionalen Einheiten 😊 gutes theoretisches Fundament
😞 schwer in messbare Kriterien umzusetzen 😞 Anwendungsmöglichkeiten limitiert |
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Situationsbewusstsein. Welche sind die Stufen von Situationsbewusstsein im Kontext der Aktivitätstheorie? |
① Orientierungsstufe ② Ausführungsstufe ③ Bewertungsstufe |
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Situationsbewusstsein. Beschreiben Sie Situationsbewusstsein als adaptives und nach außen gerichtetes. |
Annahme: beruht auf Wahrnehmungszyklus von Neisser (1979)
Modell: Interaktion mit der Umwelt wird durch vorhandene interne Schemata gesteuert ⇒ modifiziert originale Schemata ⇒ steuert zukünftige Exploration
😊 dynamische Beschreibung 😊 beschreibt Prozess und Produkt
😞 schwer in messbare Kriterien umzusetzen 😞 Anwendungsmöglichkeiten limitiert |
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Situationsbewusstsein. Beschreiben Sie Situationsbewusstsein im Kontext der Informationsverarbeitung. |
Annahme: Situationsbewusstsein ist das Produkt einer dreistufigen Verarbeitungshierarchie.
Modell: ① Wahrnehmung aller relevanten Elemente ② Verständnis der Situation ③ Prognose über künftige Zustände
😊 einfacher/intuitiver Ansatz 😊 liefert Gestaltungsvorschläge
😞 Produkt vs. Prozess 😞 schwer zu operationalisieren |
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Situationsbewusstsein. Aus welcher Perspektive wird Situationsbewusstsein beschrieben und wie kann es aufgefasst werden? |
Die drei Modelle beschreiben Situationsbewusstsein aus der Perspektive des Individuums.
Situationsbewusstsein kann als ein Produkt oder Prozess aufgefasst werden.
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Situationsbewusstsein. Warum ist Teamarbeit wichtig? |
• steigende Komplexität • bessere Entscheidungsfähigkeit • größere Produktivität • besserer Umgang mit Stress • weniger Fehler |
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Situationsbewusstsein. Was ist ein Team? |
Zwei oder mehr Menschen, die sich mit verschiedenen Informationsquellen befassen und arbeiten, um geteilte oder gemeinsame Ziele zu erreichen. |
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Situationsbewusstsein. Welche zwei Komponenten beinhaltet Zusammenarbeit? |
Teamwork: Individuen interagieren oder koordinieren Verhalten um Aufgaben zu erfüllen, die für die Ziele des Teams wichtig sind.
Taskwork: individuelle Aufgabenerfüllung |
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Situationsbewusstsein. Was verstehen Sie unter geteiltem Situationsbewusstsein? |
shared situation awareness bildet die Schnittmenge verschiedener Bewusstseins-Elemente unterschiedlicher Teammitglieder. |
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Situationsbewusstsein. Was verstehen Sie unter verteiltem Situationsbewusstsein? |
distributed situation awareness ist die Summe der Bewusstseins-Elemente aller Teammitglieder. Individuelle Prozesse werden nicht betrachtet. |
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Situationsbewusstsein. Wie kann Situationsbewusstsein mit der Freeze-Probe-Technik erfasst werden? |
Unterbrechung der Aufgabensimulation und ausblenden relevanter Informationen ⇒ Fragen zur Aufgabe ⇒ Antwortgüte spiegelt das Ausmaß des Situationsbewusstseins wider |
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Situationsbewusstsein. Wie kann Situationsbewusstsein mit der Echtzeit-Testung erfasst werden? |
Beantwortung aufgabenbezogener Fragen ohne Unterbrechung ⇒ Antwortgüte spiegelt das Ausmaß des Situationsbewusstseins wider ⇒ Antwortlatenz entspricht dem Workload |
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Situationsbewusstsein. Wie kann Situationsbewusstsein mit Selbstbeurteilung erfasst werden? |
Beantwortung von Fragen nach beenden der Aufgabe zur subjektiven Beurteilung des Situationsbewusstseins.
SART: Situation Awareness Rating Technique |
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Situationsbewusstsein. Wie wird Situationsbewusstsein durch Beobachter erfasst? |
Beobachtung und Beurteilung von Experten anhand vorgegebener Skalen. |
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Situationsbewusstsein. Wie kann Situationsbewusstsein durch Leistungsmaße bestimmt werden? |
Messen der Leistung anhand aufgabenrelevanter Parameter.
Beispiele: • erkannte Gefahren • vermiedene Unfälle |
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Situationsbewusstsein. Welche Rolle spielen Prozessindikatoren bei der Erfassung von Situationsbewusstsein ? |
Situationsbewusstsein-beeinflussende Prozessindikatoren werden erfasst und analysiert
Beispiele: • Blickbewegung • thinking aloud • Kommunikation |
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Situationsbewusstsein. Inwiefern beeinflusst eingeengte Aufmerksamkeit unser Situationsbewusstsein? |
Attentional tunneling tritt auf, wenn Aufmerksamkeit auf einen Bestimmten Bereich oder Aufgabenaspekt fokussiert wird.
⇒ es werden andere Aufgabenbereiche vernachlässigt |
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Situationsbewusstsein. Inwiefern beeinflussen Stressoren unser Situationsbewusstsein? |
Workload, Angst, Müdigkeit und dergleichen, können die limitierte Arbeitsgedächniskapazität weiter verringern.
Unter Einfluss von Stress ist die Informationsaufnahme weniger effizient. Es werden Entscheidungen getroffen, obwohl nicht alle Möglichkeiten in Betracht gezogen wurden. |
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Situationsbewusstsein. Inwiefern beeinflusst Informationsüberlastung unser Situationsbewusstsein? |
Bei hohen Datenraten kann die Aufnahmekapazität für neue Informationen schnell überschritten werden.
Insbesondere Informationen die schlecht angeordnet sind, erfordern ein hohes Maß an Ressourcen und können zu Überlastung führen. |
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Situationsbewusstsein. Was ist das out-of-the-loop Syndrome? |
Automatisierung kann Nutzer entlasten, aber ⇒ Verlust des Überblicks über die Aufgabe ⇒ Kontrolle entgleitet ⇒ fehlendes Situationsbewusstsein ⇒ angemessenes/richtiges Handeln schwierig |
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Situationsbewusstsein. Wie kann Training Situationsbewusstsein unterstützen? |
ISAT (Interative Situation Awareness Trainer): Computerbasiertes Training mit realistischen Szenarien, bei dem eine Vielzahl verschiedener Situationen in kurzer Zeit durchlaufen werden.
VESARS (Virtual Environment Situation Awareness Review System): Training um gezielt Rückmeldung über Verhalten in bestimmten Situationen zu bekommen. Situationsbewusstsein wird individuell/im Team analysiert. |
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Situationsbewusstsein. Wie kann Design Situationsbewusstsein unterstützen? |
Konzept zur Entwicklung von Systemen, die Situationsbewusstsein besonders unterstützen.
① Erfassung der Anforderungen ② Umsetzung im Design ③ Messung von Situationsbewusstsein zur Evaluation |
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Expertise. Was ist Expertise? |
Expertise kann • Fertigkeiten • Wissen • Fähigkeiten
in • Aufgaben • Aktivitäten • Jobs • Sport bzw. Spielen
entweder im Bezug auf den Prozess oder das Ergebnis beschreiben.
Beispiel: Prozess = Entscheidungsfindung Ergebnis = Entscheidung |
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Expertise. Was zeichnet einen Experten aus? |
• umfangreiches und aktuelles Wissen • die Fähigkeit, komplexe Probleme zu vereinfachen • hoch entwickelte Wahrnehmungs-/Aufmerksamkeitsfähigkeiten • besonders hohe Geschwindigkeit und geringe Fehlerquote beim Lösen von Problemen • die Fähigkeit zur Antizipation • vollständige Repräsentation von Aufgaben (-domänen) |
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Expertise. Erläutern Sie an einem Beispiel die Überwindung von Verarbeitungsbegrenzungen. |
Tippen mit Finger: bestenfalls 166ms/Anschlag geübte Schreibkraft: 101ms/Anschlag + Hand/Auge-Koordination
⇒ parallele Verarbeitung mir steigender Expertise ⇒ neg. Korrel. zw. Expertise und der Anschlagsverzögerung bei Handwechsel, verbesserte Koordination (z.B. "w" und "o") ⇒ Abnahme der Anschlagsverzögerung bei gleichem Buchstaben
Loci Methode: Orte mit Informationen verknüpfen • Memorierungsstrategie • Begrenzung von AG-Kapaz. durch 7±2 eliminiert
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Expertise. Wodurch ist die Überwindung von Verarbeitungsbegrenzungen/Expertise allgemein gekennzeichnet? |
• spezielle Anpassung an Aufgabenanforderungen • gezieltes, intensives Üben • ca. zehn Jahre |
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Expertise. Welche Eigenschaft verbirgt sich hinter Spezifität? |
Expertise gilt meist nur innerhalb einer bestimmten Domäne.
Beispiel: lesen von gespiegelten Sätzen. |
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Expertise. Was ist mit der Eigenschaft der Stabilität gemeint? |
Expertise ist oft anfällig gegenüber Aufgabenveränderungen.
Beispiel: Rekonstruiere Spielsituation im Schach reale Anordnung ⇒ Leistung variiert mit Expertise zufällig Anordnung ⇒ Leistungen alle ähnlich schlecht |
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Expertise. Wodurch ist Expertise begrenzt? |
Zweckmäßigkeit: Um effizient Entscheidungen treffen zu können, werden die Hauptmerkmale einer Situation ausgewählt und bewertet ⇒ Übersehen relevanter Hinweisreize
Inflexibilität: Bei der Konfrontation mit neuen Anforderungen, kann durch unzureichende Adaption die Leistung beeinträchtigt werden.
Einstellungseffekt: Verharren auf bekannter, aber ungünstiger Lösungsstrategie. |
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Expertise. Was ist Wissen? |
Wissen • ist die Vertrautheit, Bewusstsein oder Verständnis von Dingen/Lebewesen • besteht aus Fakten, Informationen, Beschreibungen oder Fertigkeiten • kann über Erfahrung, Entdeckung oder Lernen angeeignet werden • kann praktisches oder theoretisches Verständnis ausmachen • kann implizit (z.B. Fertigkeit) oder explizit (z.B. theor. Verständnis) sein |
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Expertise. Wie ist Wissen strukturiert? |
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Expertise. Was sind mentale Modelle? |
Der Geist konstruiert ein verkleinertes Modell der Realität und nutzt es, um zu denken, zu erklären und Ereignisse zu antizipieren.
Geistige Repräsentation realer oder vorgestellter Situationen ähnlich zu Modellen in der Architektur oder Physik. |
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Expertise. Welche Eigenschaften haben mentale Modelle? |
• unvollständig (begrenzte Zahl von Ein-/Ausgangsgrößen) • inakkurat (beinhaltet Fehler und Unsicherheiten) • vereinfachen komplexe Zusammenhänge • können als Sammlung von WENN/DANN-Regeln verstanden werden • ständiger Veränderung unterworfen (z.B. Erfahrung, Vergessen) • mehrere Modelle für ein phys. Objekt (Modellwahl abhängig von Situation) |
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Expertise. Wodurch heben sich mentale Modelle von Experten ab? |
• präzisere Modelle • flexiblere Nutzung • Wechsel zw. versch. Modellen desselben phys. Objekts leichter |
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Expertise. Welche Methoden zur Analyse von Expertenwissen gibt es? |
• Skalierungstechniken • Protokollanalysen (laut denken) • Interviews • Beobachtung • CTA |
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Expertise. Wie ist Wissenstransfer erfolgreich? |
Für erfolgreichen Wissentransfer müssen Aufgaben als ähnlich wahrgenommen werden.
• strukturelle vs. oberflächliche Ähnlichkeit • Ähnlichkeit und Expertise • Ähnlichkeit und Kontext |
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Expertise. Wie kann ein Designer den Aufbau des mentalen Modells eines Nutzers positiv beeinflussen? |
Mentale Modelle basieren nicht auf Fakten, sondern auf dem, was der Nutzer glaubt. Der Designer sollte diesen Glauben beeinflussen um den Aufbau möglichst akkurater (und damit hilfreicher) mentaler Modelle zu ermöglichen. |
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Menschliche Fehler. Was ist das "fundamental regulator paradox"? |
• Aufgabe eines "Reglers" ist die Elimination von Variation • Variation ist Informationsquelle bzgl. Qualität
⇒ je besser ein "Regler", desto weniger Informationen zur Verbesserung
Wenn alles wie erwartet funktionierte und keine Fehler passierten, existierte kein Raum für Verbesserung. |
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Menschliche Fehler. Was sind menschliche Fehler? |
Ein Fehler geschieht, wenn das gewünschte Ziel nicht erreicht wird und dafür kein Zufall verantwortlich ist.
Handlung, die einem beliebigen implizit oder explizit aufgestellten Kriterium nicht entspricht.
Ein Fehler existiert nur beim Beobachter und seiner Position außerhalb des Stroms von Erfahrungen.
als Prozess Gedächtnis ⇒ Vergessenskurve nach Ebbinghaus
als Produkt Lernen ⇒ Versuch und Irrtum
Im Kontext von Handlungen = negativ und unerwünscht |
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Menschliche Fehler. Woraus resultiert unsere Fehleranfälligkeit? |
• menschliche Leistungsbegrenzungen (motorisch, sensorisch, kognitiv) • entstehen durch Interaktion von menschl. Fehlbarkeit und Kontext. • Elemente menschl. Fehlbarkeit und des Kontexts können sich jeweils überschneiden ⇒ interaktive Komplexität an Möglichkeiten • Barrieren, die Fehler verhindern sollen, können den Kontext und menschl. Fehlbarkeit beeinflussen |
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Menschliche Fehler. Erklären Sie das Schweizer-Käse-Modell menschlichen Versagens. |
• vergleicht Sicherheitsebenen mit hintereinanderliegenden Käsescheiben • Löcher stellen Unvollkommenheit dar • Löcher/Schwachstellen können Größe und Lage ändern • ungünstige Kombination führt zu Unfall ⇒ Löcher auf einer Linie bilden "Flubahn" |
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Menschliche Fehler. Klassifizieren Sie Fehler nach unbeabsichtigten und beabsichtigten Handlungen. |
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Menschliche Fehler. Erläutern Sie die Ebenen der Verhaltensregulation nach Rasmussen. |
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Menschliche Fehler. Erläutern die Eigenschaften von Fehlern nach den Ebenen von Rasmussen. |
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Menschliche Fehler. Wann und warum passieren "Slips"? |
• gleichzeitige Ausführung mehrerer Aktivitäten • Routinehandlungen ohne fokussierte Aufmerksamkeit • hohe Performanz/Trainiertheit • Denken in Mustern, statt in individuellen Handlungen
... aber kaum während des Erlernens neuer Fertigkeiten. |
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Menschliche Fehler. Was war in Schweden beim Wechsel zu Rechtsverkehr zu beobachten? |
In den darauf folgenden 18 Monaten: Reduktion tödlicher Unfälle, danach wieder vorhergehende Unfallrate.
⇒ Fahrer reagierten auf die größer wahrgenommene Gefahr mit gesteigerter Aufmerksamkeit. Diese lies nach, als der Rechtsverkehr zur Gewohnheit wurde. |
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Menschliche Fehler. Erläutern Sie den Ausführungsfehler der Übernahme. |
Capture errors treten auf, wenn zwei Sequenzen gemeinsame erste Schritte enthalten und sich in ihrer Vertrautheit unterscheiden.
Beispiel: im Bad trotz der Intention des Zähneputzens die Hände waschen |
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Menschliche Fehler. Erläutern Sie den Ausführungsfehler der Beschreibung. |
Description errors treten auf, wenn die interne Beschreibung nicht präzise genug ist.
Beispiel: Shirt in Toilette statt in Wäschekorb werfen (Beschreibung war z.B.: "Shirt in Öffnung werfen")
Wäschekorb ist einzige Öffnung ⇒ unproblematisch
Passiert oft, wenn die zu verwechselnden Objekte sich räumlich nahe sind (z.B. Lichtschalterleiste). |
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Menschliche Fehler. Erläutern Sie datengetriebene Ausführungsfehler. |
Data-driven errors entstehen, wenn automatisierte/unbewusste datengetriebene Handlungen (durch sensorische Reize) in laufende Handlungssequenzen eindringen.
Diese Eindringlinge sind oft hochgradig überlernte Handlungen (z.B. Stroop-Effekt)
Beispiel: Lächeln eines Londoner Wachpostens. |
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Menschliche Fehler. Erläutern Sie durch Assoziationen ausgelöste Ausführungsfehler. |
Associative activation errors passieren beim Ausführen einer Aktion, die in einer ähnlichen Situation anderen Kontexts korrekt wäre.
Beispiel: am privaten Telefon mit Dienstbezeichnung melden. Das Klingeln des Telefons aktiviert Handlungsmuster, die mit diesem assoziiert sind. |
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Menschliche Fehler. Erläutern Sie durch verminderte Aktivierung auftretende Ausführungsfehler. |
Loss-of-activation errors treten auf, wenn die Zielrepräsentation zerfallen ist (Vergessen).
Beispiel: in die Küche gehen und nicht mehr wissen, warum man da hingegangen ist und was man eigentlich wollte. |
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Menschliche Fehler. Erläutern Sie Modusfehler bei der Ausführung. |
Mode errors passieren, wenn ein Gerät verschiedene Funktionsmodi besitzt. Die Handlung ist passend in dem einen Modus, hat aber in dem anderen eine verschiedene Bedeutung. Besonders häufig, wenn der Modus aufgrund fehlender Darstellung gemerkt werden muss.
Beispiel: Jogger setzt versehentlich die Stoppuhr zurück, statt das Displaylicht einzuschalten. |
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Menschliche Fehler. Worin liegt das Problem erster Annahmen bei Fehlern auf der Ebene der Regeln? |
Fehler bei neuen Ausnahmen wenn Regel bisher immer zur korrekten Handlung führte |
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Menschliche Fehler. Worin liegt das Problem von Gegenanzeichen bei Fehlern auf der Ebene der Regeln? |
Situationen, die Ausnahmen verlangen, werden nicht als solche erkannt |
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Menschliche Fehler. Worin liegt das Problem von zu viel Informationen bei Fehlern auf der Ebene der Regeln? |
erschwert insbesondere Erkennen von Gegenanzeichen |
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Menschliche Fehler. Worin liegt das Problem von Regelstärke bei Fehlern auf der Ebene der Regeln? |
je stärker die Regel, desto weniger Übereinstimmung der Bedingungen mit der Situation ist notwendig |
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Menschliche Fehler. Worin liegt das Problem von Redundanz bei Fehlern auf der Ebene der Regeln? |
Problem wiederholt sich ⇒ erlernen von Hinweisreizen ⇒ Informationen aus zu wenigen Reizen (ignorieren von Zeichen) |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt Starrheit bei Fehlern auf der Ebene der Regeln? |
alte Regeln werden verwendet, auch, wenn neue besser wären |
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Menschliche Fehler. Was sind Enkodierungsprobleme bei Fehlern auf der Ebene der Regeln? |
Merkmale einer Situation werden gar nicht, oder falsch im WENN-Teil einer Regel repräsentiert. |
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Menschliche Fehler. Was sind Handlungsprobleme bei Fehlern auf der Ebene der Regeln? |
Der DANN-Teil einer Regel ist ungeeignet oder nicht ratsam. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt Selektivität bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Die Aufmerksamkeit liegt auf den falschen Merkmalen einer Situation. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt Speicherbeschränkung bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Zum Überprüfen der Korrektheit von Folgerungen, müssen ressourcenintensiv Erklärungsmodelle erstellt werden. |
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Menschliche Fehler. Was bedeutet aus-den-Augen-aus-dem-Sinn bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Zuerst erinnerte Faktoren werden überproportional gewichtet, nicht sofort präsentierte ignoriert. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt Bestätigungstendenz bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Bei Mehrdeutigkeiten werden bestätigende Informationen bevorzugt. |
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Menschliche Fehler. Was bedeutet übermäßige Zuversicht im Zusammenhang mit Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Die eigenen Pläne werden übermäßig zuversichtlich als korrekt betrachtet. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt ein verzerrter Rückblick bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Rückblickend wird vergessen, dass das Arbeitsgedächtnis begrenzt und dessen Inhalte nicht unbedingt aus systematischen Betrachtungen des relevanten Materials resultieren. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt der Umgang mit Kovariation bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Menschen haben nur ein geringes Verständnis von Kovariation (gemeinsames Variieren zweier oder mehrerer Merkmale). Oft wird fälschlicherweise Kausalität (Ursache-Wirkungsprinzip) angenommen. |
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Menschliche Fehler. Was ist das Problem mit Kausalität bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Wird vereinfacht und unterschätzt. Verzerrung durch Repräsentativitäts- und Verfügbarkeitsheuristiken. Illusion der Kontrolle. |
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Menschliche Fehler. Was bedeutet Vereinfachung bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Einfache Ordnungen werden widersprüchlichen vorgezogen. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt Komplexität bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Menschen können schlecht mit Zielvielfalt (Polytelie), komplexen Beziehungen und Handlungsalternativen umgehen. |
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Menschliche Fehler. Worin liegt das Problem verzögerten Feedbacks bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Bei nur minimaler Verzögerung des Feedbacks, tritt bei der Steuerung komplexer Systeme kaum ein Lerngewinn ein. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt die Betrachtung zeitlicher Prozesse bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Personen fokussieren stärker den aktuellen Stand, als die Entwicklung einer Situation. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt exponentielle Entwicklung bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Bei exponentiellen Verläufen wird die Veränderungsrate unterschätzt. |
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Menschliche Fehler. Welche Rolle spielt das Denken in Kausalketten bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Denken in linearen Systemen wird bevorzugt, vor allem saliente Handlungseffekte werden betrachtet, nicht aber die Seiteneffekte
⇒ denken in kausalen Ketten statt Netzen |
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Menschliche Fehler. Inwiefern beeinflusst ein Abschweifen vom Thema die Fehler auf der Ebene des Wissens? |
Springen von einem Punkt zum nächsten, wobei jeder nur oberflächlich behandelt wird. |
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Menschliche Fehler. Was bedeutet selektive Bearbeitung bei Fehlern auf der Ebene des Wissens? |
Einzelne Details werden genau bearbeitet, andere aber wichtigere Themen übergangen. |
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Menschliche Fehler. Welche Faktoren verstärken/begünstigen menschliche Fehler? |
• Stress • Müdigkeit • Multitasking • Aufgabenwechsel |
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Menschliche Fehler. Wie kann Selbstüberwachung menschliche Fehler vermindern? |
Lautes Denken bei der Lösung statistischer Probleme.
Unterteilung der Aufgabenlösung in ① auf Ziel hinarbeiten ② Evaluation und Rückschau |
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Menschliche Fehler. Wie kann Feedback durch die Umgebung menschliche Fehler vermindern? |
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Menschliche Fehler. Wie können, neben der Selbstüberwachung, menschliche Fehler reduziert werden? |
• Zuverlässigkeitsanalyse (human reliability assessment) • Training • Gestaltung/Usability |
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Automatisierung. Was ist Automatisierung und Automation? |
Automatisierung bezeichnet den Prozess der Übernahme von Tätigkeiten oder Funktionen des Menschen durch Maschinen. Automation bezeichnet das Ergebnis dieses Prozesses. |
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Automatisierung. Welche Stufen der Automatisierung werden unterschieden? |
① Computer bietet keine Unterstützung, Operateur (Op) erledigt alles ② Computer schlägt Alternativen zur Aufgabendurchführung vor ③ Computer wählt Lösungsoption aus und ④ … führt nach Bestätigung des Ops aus ⑤ … gibt dem Op ein Veto-Timeout ⑥ … führt aus und informiert falls nötig den Op ⑦ … führt aus und informiert auf Anfrage den Op ⑧ … führt aus und ignoriert den Op |
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Automatisierung. Welche Dimensionen haben die Automatisierungsstufen? |
• Informationsakquise • Informationsanalyse • Entscheidungsselektion • Aktionsimplementierung |
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Automatisierung. Welche Aufgabe hat der Mensch in automatisierten Systemen? |
Supervisory Control (Leitende Kontrolle): • planen, was die Automation machen soll • Planung der Automation mitteilen • Ausführung der Aufgabe überwachen • eingreifen, wenn Automation die Vorgaben nicht erwartungsgemäß umsetzt • aus Erfahrungen lernen • angemessenes Modell aus der Automation entwickeln |
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Automatisierung. Welche Probleme verursacht verändertes Feedback? |
Schwierigkeiten bei der Entdeckung von Fehlern der Automatisierung (out-of-the-loop unfamiliarity) aufgrund von: • reduziertem Feedback (im Vergleich zu manueller Kontrolle) • vergrößerter Distanz zwischen Bediener und Prozess • mögliche Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf andere Aspekte • inadäquates mentales Modell |
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Automatisierung. Welche Probleme verursacht die Veränderung der Aufgabenstruktur? |
• leichte Aufgabenteile automatisiert, schwierige bleiben beim Bediener (clumsy automation) • Fehler durch Automatisierung (menschliche Fehler werden durch technische abgelöst) • Verhaltensadaption |
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Automatisierung. Welche sind Ironien der Automatisierung? |
① Systemdesigner versuchen menschlichen Faktor als Fehlerquelle zu beseitigen. Jedoch sind die Designer von Systemen auch Menschen und nicht alles lässt sich automatisieren ② Selbst hochautomatisierte Systeme brauchen Menschen zur Überwachung und um auf Störfälle zu reagieren ③ Die Teile eines Prozesses, die Systemdesigner nicht automatisieren können, müssen weiterhin durch den Operator gesteuert werden ④ Indem Automatisierung dem Menschen den leichten Teil seiner Aufgabe nimmt, kann der schwierige Teil eines Operators noch schwerer werden |
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Automatisierung. Welche Probleme treten in Verbindung mit Vertrauen in die automatisierten Systeme auf? |
übersteigertes Vertrauen (misuse): • unzureichende Überwachung • fehlendes Situationsbewusstsein • übersehen von Fehlern
mangelndes Vertrauen (disuse): • zu geringe Nutzung • keine Entlastung • keine Reaktion auf Alarme, etc. |
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Automatisierung. Worin liegt der Vorteil technikzentrierter Automatisierung bei statischer Funktionsteilung? |
Technisch gut und kostengünstig. |
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Automatisierung. Was wird unter fähigkeitszentrierter Automatisierung bei statischer Funktionsteilung verstanden? |
Funktionsteilung auf Basis der Leistungsvorteile von Mensch und Maschine.
MABA-MABA-Listen (men are better at - machines are better at) |
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Automatisierung. Wodurch zeichnet sich menschzentrierte Automatisierung bei statischer Funktionsteilung aus? |
Automatisierung soll durch den Menschen überwach- und kontrollierbar bleiben.
• Mensch soll in Prozess involviert bleiben • Mensch muss über Aktion der Automation informiert werden. • Informationen zu Überwachung und Kontrolle müssen verfügbar sein
Gestaltung auf Basis der Annahme zweier intelligenter Agenten (Mensch & Maschine). Beide müssen wechselseitig über Absichten und Ziele informiert werden. |
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Automatisierung. Was bedeutet "adaptierbar" im Kontext dynamischer Funktionseinteilung? |
Bediener entscheidet über (De-)Aktivierung der Automatisierung.
⇒ Zusatzbelastung |
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Automatisierung. Was bedeutet "adaptiv" im Kontext dynamischer Funktionseinteilung? |
(De-)Aktivierung der Automatisierung auf Basis von • kritischen Ereignissen • Leistungsindikatoren • Modellierung des Operators • psychophysiologischer Bewertung |
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Automatisierung. Was wird beim Anpassen der Automatisierung an menschliche Leistungscharakteristika beachtet? |
Berücksichtigung der Interaktion des Menschen mit der Automatisierung.
Beispiel: Fahrsimulator mit verschiedenen Unterstützungsformen ⇒ Information führt zu weniger riskanten Spurwechseln als Handlungsanweisung
"Bitte in die linke Spur wechseln!" "Bauarbeiten auf der rechten Spur." |
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Automatisierung. Fassen Sie die Strategien für erfolgreiche Automatisierung zusammen. |
• statische & dynamische (adaptiv/adaptierbar) Funktionseinteilung • Anpassung an menschliche Leistungscharakteristika • Unterstützung der Repräsentation (Einbeziehen visueller Wahrnehmung) |
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Patientensicherheit. Warum sollte darüber gesprochen werden? |
Bei der Analyse von 45k Patientenakten ergaben sich folgende Fakten: • 3-4% der stationär aufgenommenen Patienten erleiden eine Komplikation im Rahmen der Diagnostik/Therapie • 1 Mio. Patienten werden pro Jahr durch Behandlungsfehler geschädigt • 44k Todesfälle pro Jahr aufgrund unerwünschter Ereignisse im Krankenhaus
AOK Krankenhausreport 2014: • 10% fehlerbehaftete Behandlungen bei 19 Mio. Klinkfällen pro Jahr • fünfmal so viele Tote wie im Straßenverkehr
⇒ 80% der unerwünschten Ereignisse: • menschliches Fehlverhalten • Nachlässigkeit
⇒ grundsätzlich vermeidbar! |
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Patientensicherheit. Beschreiben Sie einige Fehler-Faktoren in der Medizintechnik. |
⒈ Individuell: kogn. Faktoren (Gedächtnisfehler, Heuristiken, etc.) ⒉ Mensch-Technik-Interaktion: Gestaltung, fehlende Benutzerfreundlichkeit, Automatisierung ⒊ verteilte Systeme: sozio-technische Systeme, Teamdynamik und -eigenschaften, Kommunikation, Informationsfluss ⒋ Organisationsstruktur: Koordination, Koorperation, Gruppenentscheidungen, Standardisierung ⒌ Institutionen: Vorschriften, Richtlinien ⒍ nationale Regularien: Zertifizierungen |
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Patientensicherheit. Welche künftigen Entwicklungen stehen in engem Zusammenhang mit Patientensicherheit? |
• zunehmender Einsatz minimal-invasiver Verfahren • Automatisierung (Roboter in der Chirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin) • Standardisierung bei Handlungen, Prozeduren oder Kommunikation • Redundanzabbau durch steigenden Kostendruck |
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Patientensicherheit. Wie kann Patientensicherheit erfasst werden? |
• Analyse normaler medizinischer Prozesse • Incident Reporting Systeme, Einzelfallanalysen • Simulatorstudien • Usability-Methoden (-Engineering) • Aufgabenanalyse |
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CSCW. Was wird im Kontext von Computer Supported Cooperative Work untersucht? |
Computergestützte Gruppenarbeit untersucht die Möglichkeiten und Auswirkungen der technologischen Unterstützung von Menschen, die über Gruppen und Arbeitsprozesse hinweg zusammenarbeiten und kommunizieren.
Interdisziplinarität: • Informatik • Soziologie • Psychologie • Anthropologie • Wirtschaftsinformatik • Wirtschaftswissenschaften • Medizinwissenschaft |
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CSCW. Welche Formen computergestützter Gruppenarbeit gibt es? |
Unterstützung von • Kommunikation • Koordination • Kooperation |
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CSCW. Beschreiben Sie den konzeptuellen Rahmen. |
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CSCW. Beschreiben Sie ein relevantes Gruppenmerkmal. |
Fähigkeiten und Fertigkeiten können homogen oder Heterogen über Mitglieder verteilt sein: • Videokonferenzsysteme besser bei Fremdsprachlern • etablierte Gruppen können via Mail kommunizieren |
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CSCW. Welche sind typische Aufgabencharakteristika? |
• Inhalte • Einheiten • Material • Aktivität • Abhängigkeiten • Schwierigkeit • soziale Relevanz |
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CSCW. Hinsichtlich welcher Variablen wird die Technologie grob unterschieden? |
• Umgebung (Ort & Zeit) • Unterstützungsart (Inhalt vs. Konversation)
⇒ rasante technologische Entwicklung, oft ohne Evaluation |
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CSCW. Welche Dimensionen hat das Verhalten von Personen im Prozess der Gruppe? |
• Kommunikationsinhalte • Gesten, Timing & Teilnahme • Kommunikationswechsel (inkl. Unterbrechungen) • affektiver Gehalt von Äußerungen |
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CSCW. Welche Eigenschaften kennzeichnet ein aufgabenbezogenes Ergebnis? |
• Anzahl oder Qualität von Ideen/Produkt • Einstellung bzw. Zufriedenheit mit der Qualität der Arbeit |
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CSCW. Welche Eigenschaften kennzeichnet ein gruppenbezogenes Ergebnis? |
• Verständnis von und über Entscheidungen • Bereitschaft diese mitzutragen • Zufriedenheit mit Prozess und Ergebnis • Einstellung über zukünftige Abläufe |
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CSCW. Welche Eigenschaften kennzeichnet ein organisationsbezogenes Ergebnis? |
• Langzeiteffekt über die Verwendung bestimmter Technologien • Zufriedenheit mit Prozess und Ergebnis • Einstellung über künftige Abläufe |
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CSCW. Welche Probleme ergeben sich aus theoretischer Perspektive? |
Psychologische Theorien konzentrieren sich fast ausschließlich auf individuelle Prinzipien und Mechanismen. Dabei wird der soziale und physikalische Kontext vernachlässigt. |
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CSCW. Welche Probleme ergeben sich aus methodischer Perspektive? |
Psychologische Untersuchungen sind aufgrund der starken Abstraktion und streng laborbehafteten Kontrolle nicht repräsentativ für typische Gruppenarbeit. |
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CSCW. Was verstehen wir unter verteilter Kognition? |
Distributed cognition ist die Verknüpfung klassischer kognitiver Psychologie (Informationsverarbeitung, Gedächtnis- und Problemlösevorgänge einzelner Individuen), mit dem Handeln im sozialen Kontext.
Kognition soll nicht nur als intraindividueller Prozess verstanden werden, sondern die Umgebung mit einbeziehen.
Kognitive Prozesse erstrecken sich über Komplexe aus interagierenden Akteuren und technischen Ressourcen. |
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CSCW. Was wird unter common ground verstanden? |
Der common ground ist ein gemeinsamer abstrakter "Wissensraum" zwischen Kommunikationspartnern.
zwei Phasen des Grounding: ① Darbieten von Äußerungen (Sender an Empfänger) ② Empfangen von Äußerungen (Empfänger signalisiert Verständnis)
Erfolgreiche Verständigung (Grounding) bedeutet, dass die Diskursteilnehmer glauben, sich gegenseitig richtig verstanden zu haben und das neue gemeinsame Wissen "abgespeichert" wird. |
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CSCW. Kann direkte (face-to-face) Zusammenarbeit unterstützt werden? |
Untersuchung der Auswirkung radikaler Kollokation bei der Softwareentwicklung.
Teams arbeiteten in "war rooms" (Whiteboards, Flip-Charts, Computer, etc.) für vier Monate an einem gemeinsamen Projekt.
⇒ Die radikale Kollokation steigerte die Produktivität und wurde (trotz anfänglicher Bedenken) als angenehm empfunden. |
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CSCW. Hat der Kamerawinkel Einfluss auf die wahrgenommene Dominanz bei gemeinsamen Entscheidungsaufgaben? |
28 Paare kommunizierten über Video-Konferenzsystem mit entweder hohem oder niedrigen Kamerawinkel.
⇒ Kamereposition und -winkel beeinflussen die Wahrnehmung des Gesprächspartners und damit auch den Verlauf. |
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CSCW. Was ist das Problem von Videokonferenzsystemen und wie kann es gelöst werden? |
Es ist meist sehr schwierig zu erkennen, wer mit wem worüber spricht.
⇒ gemeinsame (virtuelle) Umgebung schaffen ⇒ Interaktionsmöglichkeiten bereitstellen um Grounding zu unterstützen |
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CSCW. Was ist die Voraussetzung für erfolgreiche Kooperation und wie kann diese bei indirekter Kommunikation aufgebaut werden? |
gegenseitiges Vertrauen
intensive soziale Interaktion wirkt vertrauensbildend und führt zu besseren Ergebnissen. |
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Lernen und Instruktion. Welche Rolle spielt Lernen und Instruktion im Kontext der angewandten Kognitionsforschung? |
• Prinzipien des Lernens sind auch für die Interaktion mit technischen Systemen von entscheidender Bedeutung • Unterscheidung zwischen Grundlagen und Anwendung ist auch im Kontext des Lernens problematisch • Verständnis über Lernmechanismen bilden die Voraussetzung für erfolgreiche E-Learning Programme |
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Lernen und Instruktion. Welche Bedeutung haben desirable difficulties? |
Lernprozess schwieriger gestalten, um dadurch das langfristige Behalten zu unterstützen • Tests (statt reiner Präsentation) • verteiltes Lernen (statt Blockveranstaltung) • Verschachtelung der Lerninhalte (statt Bündeln derselben) • Varianz der Lern- und Anwendungsbedingungen (statt Konstanz)
⇒ Wirksamkeit dieser Methoden ist nachgewiesen in experimenteller Umgebung ⇒ Unklar ist die Relevanz für die Anwendung
Mit Hilfe der desirable difficulties Methoden (testing, spacing, self-generation) lassen sich bessere Lernergebnisse erzielen. |
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Lernen und Instruktion. Welchen Eigenschaften unterliegt der Testing-Effect? |
• Tests können als Lernereignisse verstanden werden • Zwischentests helfen das eigene Wissen zu beurteilen und das Gelernte besser zu behalten • Multiple-Choice Tests verbessern die Erinnerungsleistung (aber falsche Items können eingeprägt werden) |
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Lernen und Instruktion. Erklären Sie den Zusammenhang von Testing-Effect und Feedback. |
• verzögertes Feedback führt zu besserer Leistung, da die Informationsdarbietung verteilt erfolgt • Feedback hilft insbesondere bei Wissen(sfehlern) mit großem Vertrauen |
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Lernen und Instruktion. Was verstehen wir unter dem generation-Effect? |
Die Erinnerungsleistung ist bei selbstgenerierten Inhalten besser. |
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Lernen und Instruktion. Was verstehen wir unter dem spacing-Effect? |
Das Erinnerungsvermögen bei Informationen, die mehrmals über einen längeren Zeitraum verteilt präsentiert werden, ist im Vergleich zu wiederholter Präsentation innerhalb eines kurzen Zeitraums besser. |
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Umweltschutz. Welche Strategien liefert die angewandte Kognitionsforschung für die Intervention zu umweltbewusstem Verhalten? |
Informationsstrategien Zielen auf die Änderung von Wissen, Normen, Einstellung und Bewusstsein.
Informationen bereitstellen: • Zielsetzung • Feedback • Verpflichtung (commitment) • Aufforderung
strukturelle Strategien Zielen auf die Änderung der Umstände, in denen Entscheidungen über Verhaltensweisen getroffen werden.
• Belohnung • Bestrafung • persuasive Technologien |
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Umweltschutz. Welche Vorteile bieten persuasive Technologien im Vergleich zu menschlichen "Überzeugern"? |
• ausdauernder (kann auch stören) • gestatten Anonymität (sensitive Themen) • unendliche Informationsmenge (just in time) • multimodale Interaktion zur Informationsübertragung |
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Umweltschutz. Beschreiben Sie Beispiele persuasiver Technologien. |
• iCat beim Wäsche waschen (Mimik ⇔ Energieverbrauch) • HeatSink/WaterBot (Farbe des Wassers ⇔ Verbrauch) |
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Usability. Was bedeutet Benutzerfreundlichkeit? |
Usability ist das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Nutzer in einem bestimmten Kontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effizient (Zeit, Aufwand), effektiv (Genauigkeit, Vollständigkeit) und zufriedenstellend (UX) zu erreichen. |
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Usability. Warum ist Benutzerfreundlichkeit wichtig? |
Durch benutzerunfreundliche Produkte, unergonomische Software und die daraus resultierenden Zeit- und Motivationsverlusste entsteht ein volkswirtschaftlicher Schaden in Milliardenhöhe.
Durch benutzerfreundlich gestaltete Produkte dagegen können Wettbewerbsvorteile erzielt und Kosten eingespart werden.
Benutzerfreundlichkeit kann als Marketingfaktor beim Verkauf eines Produktes eine Rolle spielen, da sich die Nutzer meist einfach zu bedienende Produkte wünschen. |
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Usability. Was bedeutet formative Evaluation? |
Durchführung: Entwicklungsbegleitend Ziel: Identifikation konkreter Nutzungsprobleme und Ableitung von Lösungsansätzen Messung: qualitätive Daten (verbale Aussagen, Beobachtungsbeschreibungen) Verfahren: Personas, Usability-Testing, Walkthrough |
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Usability. Was bedeutet summative Evaluation? |
Durchführung: nach Abschluss der Entwicklung Ziel: Gesamteinschätzung des Produktes Messung: quantitative Daten (Bearbeitungszeit, Fehleranzahl) Verfahren: Fragebögen, Umfragen, Kriterienkataloge |
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Usability. In welche Phasen wird Usability-Testing unterteilt? |
1) Testplanung 2) Versuchsteilnehmer 3) Test der Szenarios 4) Ablauf 5) Pilotuntersuchung 6) Anzahl der Iterationen 7) Ergebnisse |
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Usability. Welche Usability-Analysemethoden kennen Sie neben dem Usability-Testing? |
• thinking aloud • eye-tracking • remote-tracking • heuristische Evaluation • standardisierte Usability-Fragebögen |