• Shuffle
    Toggle On
    Toggle Off
  • Alphabetize
    Toggle On
    Toggle Off
  • Front First
    Toggle On
    Toggle Off
  • Both Sides
    Toggle On
    Toggle Off
  • Read
    Toggle On
    Toggle Off
Reading...
Front

Card Range To Study

through

image

Play button

image

Play button

image

Progress

1/16

Click to flip

Use LEFT and RIGHT arrow keys to navigate between flashcards;

Use UP and DOWN arrow keys to flip the card;

H to show hint;

A reads text to speech;

16 Cards in this Set

  • Front
  • Back

Anorexia nervosa


・Epidemiologie (3)

- Geschlecht: ♀>♂ (10:1)


- Alter: Krankheitseintritt zwischen 10. und 25. Lebensjahr mit Häufigkeitsgipfel in der Adoleszenz (13-16 Jahre)


- Lebenszeitprävalenz: ♂: 0,05% , ♀: 0,5%

Anorexia nervosa


・Ätiologie (4)

- Genetik: Konkordanz von 10% bei zweieiigen Zwillingen, bis zu 50% bei eineiigen Zwillingen


- Neurobiologische Faktoren (suchtähnliche Befriedigung)


- Psychosoziale Faktoren (Traumatisierung, Störung der Konfliktverarbeitung)


- Gesellschaftliche Faktoren (Model-Wahn umstritten)

Anorexia nervosa


・Diagnosekriterien (5)

- Die nachfolgenden Kriterien müssen alle für eine Diagnosestellung erfüllt sein


- 1. Körperschemastörung


- 2. Untergewicht: Tatsächliches Körpergewicht mindestens 15% unter dem zu erwartenden Gewicht (Perzentilenkurven in der Jugend) oder BMI unter 17,5kg/m2


- 3. Selbst herbeigeführte Gewichtsreduktion (Passiv, bullimisch, medikamentös) Übertriebene körperliche Aktivität Diuretikaabusus


Laxantienabusus → CAVE: Hypokaliämie


Hormonmissbrauch: L-Thyroxin-Einnahme




- 4. Endokrine Störungen: Sekundäre Amenorrhö/Ausbleiben der Regelblutung (LH/FSH↓), Libidoverlust

Anorexia nervosa


・Persönlichkeitsstruktur (2)

- Patienten sind in der Regel ehrgeizig und sehr leistungsorientiert


- Ernährung ist das zentrale Thema

Anorexia nervosa


・Labor (7)

- Blutbild: Panzytopenie


- Elektrolytstörungen: Kalium↓, Natrium↓, Chlorid↓


- Glukose(↓) , pathologische Glukosetoleranz


- Leberenzyme: AST/ALT↑


- α-Amylase im Serum↑ (ist bei rezidivierendem Erbrechen erhöht. Der Wert korreliert mit der Häufigkeit des Erbrechens und dient damit auch als quantitativer Marker.)


- Retentionsparameter: Kreatinin


- Lipide: Cholesterin


- Eiweiße: Hypoproteinämie, Hypalbuminämie

Anorexia nervosa


・DD (2)

- Bulimia nervosa (F50.2)


- Binge-Eating-Störung (F50.9)

Bulimia nervosa


・Epidemiologie (3)

- Geschlecht: ♀>♂ (>90% der Betroffenen sind junge Frauen)


- Altersgipfel: 20-24 Jahre (tendenziell etwas älter als bei der Anorexia nervosa)


- Häufigkeit: Prävalenz ca. 1-3%

Bulimia nervosa


・Diagnosekriterien (5(

- Definitionsgemäß liegt bei der Bulimie (im Gegensatz zur Anorexie) der BMI über 17,5kg/m2.




- A: Essanfälle: Über mindestens 3 Monate und mindestens zweimal pro Woche


- B: Ununterbrochenes zwanghaftes Verlangen nach Nahrungsmitteln


- C: Entgegenwirken einer Gewichtszunahme (Am häufigsten: Selbstinduziertes Erbrechen nach Essattacken)


- D: Verzerrte Selbstwahrnehmung (Krankhaftes Gefühl zu dick zu sein bzw. Angst zu dick zu werden)




Haut: Schwielen an den Fingergelenken am Handrücken --> Russel Zeichen -> durch selbstinduziertes Erbrechen

Bulimia nervosa


・Therapie (2)

- PsychotherapieTherapie (kognitive Verhaltenstherapie)


- Ggf. begleitende Therapie mit SSRI (wobei nur Fluoxetin zugelassen ist)

Bulimia nervosa


・Prognose (1)




- Eine Bulimie kann in eine Anorexie übergehen, ebenso wie eine Anorexie in eine Bulimie übergehen kann!




Anorexie: Zwangsstörung, zwanghafte Persönlichkeit Bulimie: Substanzabhängigkeit, impulsive Persöhnlichkeit, Selbstverletzung

Binge-Eating-Störung (F50.9)


・Definition (3)

- Essstörung, bei der Essattacken ohne induziertes Erbrechen zu Adipositas führen


- Kontrollverlust beim Essen mit vermehrter Nahrungsaufnahme und Essanfällen


- Keine Maßnahmen zur Gewichtsreduktion (kein Erbrechen, keine Abführmittel)

Anorexia nervosa


・Therapie (3)

- Ernährungstherapie


Behandlungsvertrag: Gemeinsame Festlegung der angestrebten Gewichtsentwicklung, der täglichen Anzahl an Mahlzeiten und der Toleranzgrenzen


Therapieziel: 3 - 5 Mahlzeiten/Tag, 500-1000g Gewichtszunahme/Woche


Bei vitaler Gefährdung ist gegebenenfalls eine stationäre Zwangsernährung per Magensonde erforderlich

Anorexia nervosa


・Therapie Komplikationen (1)

- Refeeding-Syndrom

Refeeding-Syndrom


・Definition (3)

- Durch eine zu schnelle Erhöhung der täglichen Nahrungszufuhr kann es zu einer massiven Insulinfreisetzung kommen, die unter anderem zu einer vermehrten Verschiebung der Elektrolyte Magnesium, Kalium und Phosphat (von extrazellulär nach intrazellulär) führt


- Klinik: Ödeme, tachykarde Herzrhythmusstörungen (Torsades-de-pointes), epileptische Anfälle, Ataxie


- Therapie: Elektrolytsubstitution, Begrenzung der anfänglichen Ernährungszufuhr auf 1000kcal/d

Anorexia nervosa


・Prognose (2)




Komplikationen

- Letalität: 5-20% (va Kachexie oder suizidale Handlung)


- Nach erfolgreicher Therapie kommt es zu zahlreichen Folgeerkrankungen (Syndromwandel)




v.a. bei Anorexia nervosa:




- Depression, Suizid, Elektrolytmangel, herz-rhythmus störungen, endokrine Störungen: Amenorrhö, hypothyreose, gestörte Gluc-Toleranz




Anorexie-Patienten haben ein mehr als 20-fach erhöhtes Risiko, einen Suizid zu begehen




Bei Hypokaliämie ist das Risiko für Extrasystolen, die man im EKG an vorzeitig einfallenden Erregungen erkennen kann, erhöht. Auch das Risiko für ventrikuläre Tachykardien oder die Sonderform Torsades-de-pointes-Tachykardie mit einem typischen spindelförmigen Bild im EKG (Spitzenumkehr) ist durch Hypokaliämie erhöht.

Anorexia nervosa




Somatische Folgen

Herz: Bradykardie, Hypotonie, herz-rhythmus-störungen--> Kaliumverlust durch Abführmittel




Blut: Panzytopenie, Elektrolytverschiebung




ZNS: Kortikale (Pseudo-) Hirnatrophie: ggf mit Liquorraumerweiterung --> Hirnorganisches Psychosyndrom möglich --> Störung der Konzentration, des Gedächtnisses + Wesens




GIT = Obstipation




Knochen: Sekundäre Osteoporose




Körpertemp: Hypothermie




Haut + Haar: trockene Haut, Wundheilungsstörungen, Haarverlust, Lanugo-Behaarung




Hormonhaushalt:


Stresshormone: Kortisol↑, Adrenalin↑


Schilddrüse: T3/T4↓ --> Der Körper versetzt sich in eine künstliche Hypothyreose mit Verminderung von T3/T4, was unter anderem zu Bradykardie, Hypotonie und Obstipation führt.




Speicheldrüse: Dystrophe Saladenose




Zähne: Karies wg häufigem Erbrechen